Dienstag, 20. Dezember 2016

Das Abkommen von Saltsjöbaden

Das Abkommen von Saltsjöbaden (Saltsjöbadsavtalet), das am 20. Dezember 1938 vom Gewerkschaftsbund LO und der Arbeitgebervereinigung SAF unterschrieben wurde, entwickelte sich sehr schnell zu einem Stützpfeiler des sogenannten schwedischen Modells, da dieses Abkommen zu Fragen des Arbeitsmarkts anschließend von allen anderen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden als Basis anerkannt wurde und zu einem Vorteil sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer wurde. Erst nach einem knapp 70-jährigen Bestehen des Abkommens zeigten sich auch Nachteile des Saltsjöbadsavtalet und die Arbeitgeberverbände setzten sich, wenn auch vergebens, für eine grundlegende Änderung des Abkommens ein.

Die Jahre vor dem Abkommen von Saltsjöbaden waren, mit dem Aufkommen der Arbeiterbewegungen, von mehreren Großstreiks und Unruhen geprägt und insbesondere die Fronten zwischen LO und SAF hatten sich verhärtet, da die Arbeitgeber keinerlei Zugeständnisse machen wollten. Als jedoch 1936 die Sozialdemokraten endgültig die Macht in Schweden übernahmen, waren die Arbeitgeber zum Umdenken gezwungen, da der politische linke Druck kaum zum Vorteil der Arbeitgeber sein konnte, es daher sinnvoll wurde bei Streitigkeiten die politische Macht zu reduzieren oder auszuschließen.

Das Abkommen von Saltsjöbadet umfasst vor allem vier verschiedene Gebiete, wobei der wichtigste Punkt dabei war immer zu Verhandlungen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen zu greifen und das politische Eingreifen bei einem Arbeitskonflikt auszuschließen war. Im Saltsjöbadsavtalet wurde auch klar geregelt in welcher Weise Verhandlungen zwischen den Parteien zu erfolgen hatten, welche Bedingungen bei Kündigungen gelten und welche Arbeiten auch im Falle eines Streiks durchgeführt werden müssen. Einige dieser Punkte wurden später neu verhandelt, ohne jedoch aus dem Rahmenwerk zu verschwinden, sondern lediglich um gesellschaftlichen und arbeitsrechtlichen Bedingungen angepasst zu werden.


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Copyright: Herbert Kårlin

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