Sonntag, 24. Juli 2016

Der Schriftsteller und Journalist Carl-Adam Nycop

Carl-Adam Nycop kam am 24. Juli 1909 in Helsingfors (Helsinki) zur Welt und begann seine journalistische Karriere beim Huvudstadsbladet, zog dann jedoch bald nach Schweden um bei verschiedenen kleineren Zeitungen zu arbeiten. Sehr schnell machte Nycop Karriere und 1936 war er im Auftrag mehrere schwedische Zeitungen Reporter bei den Olympischen Spielen in Berlin. Seine Berichtserstattung war so geschätzt, dass Nycop bereits zwei Jahre später den Auftrag erhielt die Zeitschrift Se zu gründen, die vor allem auf Bildmaterial baute, und damit eine neue Art der Berichtserstattung einnahm, die eine Sensation visuell ausdrücken konnte.

Sehr schnell erkannte Carl-Adam Nycop die Bedeutung der bebilderten Berichtserstattung, da Se mit den Berichten über den Zweiten Weltkrieg eine immer bedeutendere Leserschicht anziehen konnte. In diesen Jahren kam Nycop auch mit Albert Bonnier in näheren Kontakt, der ihm bereits 1941 den Auftrag gab die Wochenzeitschrift Allt zu gründen, die, im Gegensatz zu Se weniger auf Bildjournalismus setzten sollte, sondern die die Reportage als Hauptziel hatte. Drei Jahre später beendete Nycop seine Arbeit als Chefredakteur und Herausgeber der Zeitschrift Se und gründete, gemeinsam mit Albert Bonnier und Ivar Harrie die Abendzeitung Expressen, die er jedoch 1962 verließ, da er mit der politischen Richtung, die die Zeitung immer mehr nach rechts setzte, nicht einverstanden war.

Allerdings blieb Carl-Adam Nycop auch nach 1962 weiterhin beim Mediakonzern Bonnier und gründete dort noch mehrere andere Zeitschriften, die jedoch weitaus weniger politisch waren, da er persönlich mehr der Politik der Sozialdemokraten folgte und ein Fürsprecher der journalistischen Unabhängigkeit war und von Journalisten zudem ein hohes moralisches Gefühl forderte. Nachdem Nycop den Expressen verlassen hatte, arbeitete er auch zeitweise als Lehrer für Journalistik und er schrieb mehrere Werke zum Zeitgeschehen und zur Journalistik. Carl-Adam Nycop, der am 4. Juli 2006 in Kristianstad starb, gilt heute als einer der großen Visionäre des schwedischen Journalismus, da er Strömungen erfassen konnte und seine Zeitschriften so aufbaute, dass sie immer den aktuellen Wünschen des Publikums entgegen kamen, noch bevor diese Strömmungen allgemein erkannt wurden.

Copyright: Herbert Kårlin

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