Dienstag, 8. Dezember 2015

Die Kirche in Kiruna, die schönste Kirche Schwedens

Nur wenige Jahre nachdem man in Kiruna begonnen hatte Eisenerz abzubauen, gründete Hjalmar Lundblom in nächster Nähe der Gruben den Ort Kiruna. 1901, ein Jahr später, entschied sich Lundblom auch eine Kirche für den Ort bauen zu lassen und beauftrage den Architekten Gustaf Wickman, der bereits zwei Jahre lang für das Bergbauunternehmen LKAB in Kiruna arbeitete, damit eine Kirche zu errichten, die so weit wie möglich einer lappländischen Kota nahe komme. Aber auch wenn der Bauplan 1903 bereits fertig war, so dauerte es noch bis zum 8. Dezember 1912 bis diese Kirche auch eingeweiht werden konnte.

Die offizielle Kirche, die zu dieser Zeit zu Kiruna gehörte, fand man in Jukkasjärvi, 19 Kilometer von der neuen Kirche entfernt, was dazu führte, dass man während der gesamten Bauzeit erst einmal eine größere Baubude zur Kirche des Ortes erklärte. Im gleichen Raum fand man tagsüber die Schule, am Abend einen Speisesaal für die Arbeiter und am Sonntag die Kirche, eine Lösung, die im Grunde niemanden zufrieden stellte und auch nur eine kurzzeitige Notlösung sein sollte. Ab 1906 konnte die Staatskirche Svenska Kyrkan dann in den Räumen der Methodistenkirche den Gottesdienst abhalten, die zumindest zentral gelegen war und an ein Gotteshaus erinnern konnte.

Die Kirche in Kiruna ist gewissermaßen einmalig in Schweden, denn sie ist stark von den norwegischen Stabkirchen beeinflusst und verfügt über alle Baustile die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Schweden üblich waren, angefangen von der Neugotik über die Nationalromantik bis zum Jugendstil. Und da um diese Zeit Falurot zur Nationalfarbe Schwedens erklärt wurde, wurde die aus Russland importierten Holzteile auch mit dieser Farbe bemalt. 2001 wurde die Kirche in Kiruna als das eindrucksvollste Gebäude von der Zeit bis zu den 50er Jahren ausgezeichnet und das schwedische Volk ernannte sie bei einer Umfrage zur schönsten Kirche Schwedens. Wie das gesamte Zentrum Kirunas, so muss allerdings auch die Kirche umziehen, da sie sonst in den wachsenden Gruben des staatlichen Bergbauunternehmens LKAB versinken wird.


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Copyright: Herbert Kårlin

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