Donnerstag, 16. Mai 2013

Eine Ausstellung in Stockholm verändert die Architektur des Landes

Die Stockholmausstellung (Stockholmsutställning), die am 16. Mai 1930 eröffnet wurde, war offiziell eine Ausstellung für Architektur, Design und Kunsthandwerk, auch wenn der Hintergrund für diese Ausstellung mit einem gewissen Hintergedanken veranstaltet wurde, der insbesondere die Architektur des Landes betraf. Nachdem im Vorjahr das Kaufhaus NK (Nordiska Kompaniet) in Stockholm bereits bei Möbeln den Funktionalismus erfolgreich eingeführt hatte, wollten die Veranstalter nun diesen Stil auf das gesamte Bauwesen ausdehnen und allgemein bekannt machen.

Bereits die Wahl des Architekten für die Ausstellung sollte ein Zeichen setzen und zeigen, dass auch Schweden bei Architektur und Design der Zukunft entgegenkommt, denn es war kein geringerer als Le Courbusier, der ursprünglich für die Ausstellung verantwortlich sein sollte. Nur als dieser ablehnte, ohne einen konkreten Grund zu nennen, ging der Auftrag an Gunnar Asplund, einen Pionier des schwedischen Funktionalismus, der bereits ab 1928 an einer Erneuerung der schwedischen Architektur arbeitete.

Obwohl Gunnar Asplund den Funktionalismus in Schweden durch eine etwas weichere Form als auf dem Kontinent einführte, war die Kritik in Schweden ziemlich massiv, denn die Mehrheit der Schweden sah diesen nüchternen und praktischen Stil als „arm“ an, dem, im Gegensatz zum Jugendstil und der Nationalromantik, jede Persönlichkeit fehlt. Nach der Ausstellung war jedoch der Funktionalismus auch in Schweden nicht mehr aufzuhalten, was natürlich auch damit zusammenhing, dass die Ausstellung von über vier Millionen Schweden besucht worden war, die den Funktionalismus mit dem Aufbruch in eine moderne Zeit verglichen, der zudem die Kosten beim Hausbau bedeutend reduzierte.


16. Mai 1900: Massenmord auf dem Mälaren 
16. Mai 1923: Alkoholverkauf in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

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