Samstag, 31. März 2012

Maria Lang, die vergessene Krimiautorin

Dagmar Maria Lange, die in der Krimiwelt unter ihrem Pseudonym Maria Lang bekannt wurde, wurde am 31. März 1914 in Västerås geboren und gehörte zu den 13 schwedischen Autoren, die die Svenska Deckarakademien gründeten. Nach ihrem Studium in Stockholm arbeitete sie erst mehrere Jahre lang an einer Mädchenschule in Stockholm, bevor sie dann 1968 hauptberuflich Kriminalromane zu schreiben begann. Gegenwärtig findet man einige ihrer Werke vor allem noch in dänischen und finnischen Ausgaben.

Ihren ersten Krimi schrieb Maria Lang im Jahre 1949. Mördaren ljuger inte ensam war als Mystery Krimi unmittelbar ein Erfolg und die beiden Hauptfiguren Puck Ekstedt (verheiratet dann Puck Bure) und Christer Wijk bleiben dem Leser dann in allen 43 Kriminalromanen, die sie im Laufe ihres Lebens schreibt, erhalten. Nur in den vier Kinderbüchern und den beiden Filmskripten verschwinden sie aus dem Leben von Maria Lang. Viele der Handlungen spielen in der Kleinstadt Skoga, die jedoch schnell als ihre Heimatstadt Nora in Bergslagen identifiziert wurde, wo noch heute Krimiwanderungen auf ihrer Spur angeboten werden.

Maria Lang begibt sich bei ihren Handlungen überwiegend in das bürgerliche Leben der Kleinstadt, in eine Schicht, die nach Außen eine ideale Fassade zeigt, aber in der erotische Geheimnisse, Homosexualität und Ausschweifungen eine bedeutende Rolle spielen. Maria Lang, die von Kritikern häufig als die Agatha Christie Schwedens bezeichnet wurde, zeigte zwar die Doppelmoral der bürgerlichen Schicht, aber in ihren Krimis kommt nur selten Blut oder Gewalt vor, wobei sie den Leser von einem Rätsel zum nächsten führt. Dagmar Lange starb am 9. Oktober 1991 in Nora, wo sie auch begraben wurde.

31. März 1914: Dagmar Lange wird zu Krimiautorin Maria Lang
31. März 1936: Die schwediche Sängerin Birgit Carlsson, bekannt als Towa Carson
31. März 1977: Kista Einkaufszentrum in Stockholm


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Freitag, 30. März 2012

Ingvar Kamprad und das schwedische Imperium Ikea

Ingvar Kamprad, der Gründer der schwedischen Möbelkette Ikea, wurde am 30. März 1926 in Pjätteryd geboren und hatte bis kurz vor seinem Tod am 27. Januar 2018, aus Steuergründen, seinen Hauptwohnsitz in der Schweiz. Nach der Zeitschrift Forbes gehörte Kamprad jahrelang zu den reichsten Personen weltweit und zählte, trotz seines ausländischen Wohnsitzes und dank des schwedischen Passes, mit einem Vermögen von über 23 Milliarden Dollar als der reichste Schwede. Die zentrale Macht Ikeas liegt nach wie vor bei der Stiftung Interogo in Liechtenstein, die vollständig von der Familie Kamprad kontrolliert wird.

Um Ingvar Kamprad entwickelte sich die Geschichte, dass er bereits mit sechs Jahren Streichhölzer mit Gewinn verkaufte und mit zehn Jahren als „Unternehmer“ aktiv wurde, wobei dabei weniger genannt wird, dass bereits die Eltern den größten Hof der Gemeinde Ljungby besaßen und der Ikea-Gründer aus sehr reichem Haus stammte. Im Alter von 17 Jahren gründete Ingvar Kamprad dann das Postorder-Unternehmen Ikea, in dem er vier Jahre später auch die ersten Möbel anbot. 1951 verschickte er dann die ersten Ikea-Kataloge und 1958 eröffnete er das erste Möbelhaus in Älmhult im Småland. Als er dann 1965 ein Warenhaus bei Stockholm eröffnete, war Ikea zu einem Begriff in ganz Schweden geworden und begann die Welt zu erobern.

Im Jahre 1994 verlor die schwedische Vorzeigefigur Ingvar Kamprad dann etwas an Glanz, als bekannt wurde, dass er von 1942 bis etwa zur Zeit als er seinen ersten Laden eröffnete im faschistischen Nysvenska Rörelsen aktiv war und für die extrem rechte Vereinigung Mitglieder warb und ihr mit Geldspenden unter die Arme gegriffen hatte. Diese rechtsextremen Aktivitäten erklärte Ingvar Kamprad später als jugendliche Verirrungen, die auf seine deutschstämmige nazitreue und antibolschewistische Familie zurückzuführen sei. Inwieweit sich Ingvar Kamprad mittlerweile vom rechten Geist tatsächlich entfernt hat, ist unbekannt, zumal die schwedische Bevölkerung mehr vom Erfolg des Unternehmers wissen will als von seiner politischen Einstellung und seinen Steuererspanismodellen.

30. März 1933: Filip Månsson und die öffentliche Kunst Schwedens
30. März 1976: Dampferfahrt auf dem schwedischen See Mjörn

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Donnerstag, 29. März 2012

Emanuel Swedenborg, der größte Mystiker Schwedens

Am 29. März 1772 starb Emanuel Swedenborg in London, eine Person, die nie viel von Bescheidenheit hielt und sich in den letzten 30 Jahren seines Lebens zum bedeutendsten Mystiker Schwedens entwickelte, was ihm selbst eine Anklage wegen Ketzerei einbrachte. Diese extrem religiöse Phase des Philosophen überdeckt bis heute seine naturwissenschaftliche Leistungen, wobei er sich bei seinen zahlreichen christlichen Schriften kaum an das Volk richtete, da er sich hierbei fast ausschließlich dem Latein bediente.

Emanuel Swedenborg, der bereits in seiner Jugend schrieb, dass er fühle, dass er zu einem großen Wissenschaftler bestimmt sei, begann ab seinem 54 Lebensjahr in eine permanente Phase der Visionen abzuwandern. Er begann mit Geistern und Engeln zu reden und erklärte, dass ihn Gott dazu auserkoren hätte die protestantische Religion zu reformieren. Seine Werke ab dieser Zeit sind teilweise schwer verständlich, da er permanent von seinen Reisen und Eindrücken zwischen Himmel und Hölle berichtet, an die Swedenborg ernsthaft glaubte und zu seinem 18. religiösen Werk „Himmel och Helvete“ führte. Seine Theorien haben indes so bedeutende Schriftsteller wie William Blake, August Strindberg, Balzac, Yeats oder Charles Baudelaire stark beeinflusst.

Wenn man jedoch zur Kindheit von Emanuel Swedenborg zurückkehrt, so kann man seine religiösen Phantasien besser verstehen, denn sein Vater, Jesper Swedberg, entwickelte sich ebenfalls im Laufe seines Lebens zu einem bedeutenden Prediger und wurde im Alter zum Bischof in Skara ernannt, wo er ebenfalls an der Reformation der protestantischen Kirche arbeitete und die Bedeutung von direkten Gesprächen mit Gott hervorhob. Auch der Vater Emanuels war von der täglichen Existenz von Engeln, Geistern und Dämonen überzeugt, ohne jedoch mit ihnen den engen Kontakt zu bekommen wie Emanuel Swedenborg später.

29. März 1968: Ein Tunnel unter dem Göta Älv
29. März 2006: Niklas Lindgren, genannt Hagamannen 

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Mittwoch, 28. März 2012

Joakim Lindengren, Kapten Stofil und Faktum

Joakim Lindengren wurde am 28. März 1962 in Göteborg geboren, der Stadt, in die er nach einer Jugend in Upplands-Bro und einem Studium am Konstfack in Stockholm wieder zurückkehrte und wo er seit einigen Jahren, unter anderem, als Serienzeichner für die Monatszeitschrift Faktum tätig ist, die in Göteborg von Obdachlosen verkauft wird und als bedeutendes Reintegrationsprojekt der Stadt gilt.

Joakim Lindengren begann seine Karriere als Serienzeichner im Jahre 1982, als er drei Seiten in Svenska Serier unterbringen konnte. Allerdings dauerte es dann weitere vier Jahre bis Comics und Cartoons zu zeichnen zu seinem Beruf wurde, denn erst ab 1986 konnte er sich in Pox, Elixir und Galago etablieren, wo er schnell einen treuen Leserkreis fand, da er der erste Comiczeichner Schwedens war, der es wagte in seinen Zeichnungen kindlichen Humor auf respektlose Weise erwachsenen Leser zu bieten. Dies verhinderte zwar, dass seine Werke zu Beginn in Bibliotheken zu finden waren, dafür wuchs jedoch die Schicht seiner Fans.

Seinen wahren Durchbruch gewann Joakim Lindengren dann jedoch mit Kapten Stofil, einem Comic, den er seit 1999, gemeinsam mit David Nessle und Martin Kristenson, im Selbstverlag produzierte. Obwohl diese Serie, deren Doppelnummer 39/40 zur Buchmesse 2012 in Göteborg erschien, eine treue Leserschicht hatte, stellte sie Joakim Lindengren mit der Nummer 39/40 ein, da sie während der 13 Jahre seiner Existenz gerade einmal die Kosten decken konnte, aber einen hohen regelmäßigen Einsatz forderte. Außer Kapten Stofil und den regelmäßigen Arbeiten bei Faktum veröffentlichte Joakim Lindengren bisher 18 Comicalben und fünf Kinderbücher.

28. März 1927: Marianne Fredriksson, eine schwedische Schriftstellerin
28. März 1953: Der erste Roman Tjärdalen von Sara Lidman wird ein Erfolg 

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Dienstag, 27. März 2012

Der erste Golfclub in Stockholm

Auch wenn Golf heute als schwedischer Nationalsport gilt, der nahezu von allen Gesellschaftsschichten ausgeübt wird, so war die Bildung des Stockholms Golfklubb am 27. März 1904 ein Ereignis, zu dem gerade einmal 30 Interessenten erschienen, die zudem alle zur obersten Gesellschaftsschicht des Landes gehörten. Das Ziel des Clubs war nicht nur das Golfspiel in Schweden zu verbreiten, sondern vor allem eine Golfbahn anzulegen auf der die Mitglieder regelmäßig spielen konnten.

Die Golfenthusiasten Stockholms spielten zu Beginn auf dem Fågelbacken auf Gärdet, einem Platz, den sie mit der Artillerie teilen mussten und durch die Pferdepassagen wohl kaum mit einem heutigen Golfplatz verglichen werden kann. Ein Jahr später konnte der Stockholmer Golfclub dann ein eigenes Grundstück auf Lidingö erwerben, was zwar die Pferdekonkurrenz fern hielt, aber im Frühling und Herbst nicht gegen die Überschwemmungen des Grundstücks hinweghalf, was die Spielsaison erheblich verkürzte.

Da auch die Qualität der schwedischen Golfspieler sehr zu wünschen ließ, suchte der Stockholmer Golfclub dann Lehrer und griff zuerst zu professionellen Spielern des Golfclubs Kopenhagen, der bereits 1898 gegründet worden war. Sehr schnell kam der Club dann jedoch zur Erkenntnis, dass ein guter Unterricht nur von englischen Profis erfolgen konnte. Als daher 1910 George Roberts nach Stockholm kam um den Mitgliedern die höchste Kunst des Golfsports näher zu bringen, begann auch für die Stockholmer Golfspieler der Aufstieg.

27. März 1940: Der schwedische Freiwilligen-Verband

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Montag, 26. März 2012

Die missglückte Ehrung von Karl XIII.

Am 26. März 1822 verordnete Karl XIV. Johan, der erste Bernadotte der schwedischen Monarchie, dass der Kungsträdgården, die königliche Gartenanlage, zu Ehre seines Adoptivvaters in Zukunft Karl den Trettondes Torg heißen solle. Karl XIV. Johan wollte mit dieser Geste seinem Vorgänger seinen Dank ausdrücken, da er nur durch diese Adoption zum König Schwedens geworden war und damit eine bedeutende politische Rolle in der Geschichte Europas erhalten hatte.

Bereits ein Jahr vorher hatte Karl XIV. Johan, der eigentlich Jean Bernadotte geheißen hatte und den Namen Karl von seinem Adoptivvater übernommen hatte, eine Statue seines Vorgängers im Kungsträdgården aufstellen lassen. Leider ahnte er dabei nicht, wie unbeliebt Karl XIII. beim Volke war, das die Statue regelmäßig beschädigte und den neuen König dazu zwang rund um die Uhr Wachen vor der Statue aufzustellen. Auch die Namensgebung der Gartenanlage wurde vom Volk mit wenig Freude aufgenommen.

Bereits bevor Jean Bernadotte zum schwedischen König auserkoren war, erhielt er von Napoleon das italienische Fürstentum Pontecorvo, so dass er bereits geadelt und unter dem Namen Jean Baptiste Jules von Pontecorvo nach Schweden kam. In Schweden nahm er dann den Karl von seinem Adoptivvater an und verwandelte den Jean in den schwedischen Johan. Seit Karl XIV. Johan dann zum König Schwedens wurde, wurde in das große Reichswappen auch die weiße Brücke von Ponecorvo mit aufgenommen, die seit dieser Zeit das Geschlecht Bernadotte repräsentiert, obwohl der König noch vor der Adoption auf das Fürstentum verzichtet hatte.

26. März 1948: Jugendrevolte in Schweden

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Sonntag, 25. März 2012

Massiver Widerstand gegen das Fernsehen in Schweden

Obwohl in Schweden erst am 29. Oktober 1954 die ersten kurzen Fernsehsendungen in schwarz/weiß erfolgten, wurde dort bereits am 25. März 1954 das erste Mal das Farbfernsehen demonstriert. Allerdings gehörte Schweden zu den Ländern in denen die Ausstrahlung von regelmäßigen Sendungen dennoch am längsten verzögert wurden, da die Politiker des Landes mehrheitlich gegen jede Art von Fernsehen war. Erst am 4. September 1956 war es dann so weit, dass der Widerstand gebrochen war und auch andere Sendungen als Nachrichten und Wetter zu sehen waren und man nicht mehr nur jeden Freitag eine halbe Stunde lang sein Gerät benutzen konnte.

Wer jedoch hoffte, dass sich damit Schweden zu einem modernen Fernsehland entwickeln sollte, täuschte sich, dann nach langen Diskussionen entschlossen sich die Politiker nur einen einzigen Kanal zuzulassen, verbot jede Reklame und setzte fest, dass das Programm durch eine Lizenzgebühr finanziert werden sollte. Da man jedes finanzielle Risiko vermeiden wollte, legte man dann auch gleichzeitig fest, dass während der ersten beiden Jahre nur 15 Stunden pro Woche gesendet werden durfte und in den Folgejahren 25 Stunden, also gerade einmal dreieinhalb Stunden am Tag. Den Durchbruch des Fernsehens brachte dann in Schweden erst die Fußballweltmeisterschaft im Jahre 1958, als viele Schweden ihre ersten Fernsehgeräte kauften.

Die ersten Testsendungen in Farbe erfolgten dann am 3. Februar 1965. Zu diesem Zwecke hatte man Philipshaus in Stockholm ein provisorisches Studio eingerichtet und sich für die Übertragung einer Modeschau entschieden. Bis zum 1. April 1970 wurden dann jedoch nur unregelmäßig farbige Sendungen ausgestrahlt. Nach diesem Datum durften dann gesetzeskonform jede Woche sechs Stunden in Farbe gesendet werden, was natürlich die Entwicklung des Farbfernsehens in Schweden erheblich langsam in Schwung kommen ließ. Nicht zu vergessen ist dabei, dass die Farbfernsehgeräte im Jahre 1970 auch noch über 30.000 Kronen heutigen Wertes kosteten und daher für die Mehrheit der Schweden absolut unerschwinglich waren.

25. März: Der Waffeltag in Schweden
25. März 1902: Sten Broman, ein schwedisches Original 

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Samstag, 24. März 2012

Fritz von Dardels schwedische Kulturgeschichte

Fritz von Dardel wurde am 24. März 1817 in Neuchâtel in der Schweiz geboren, obwohl bereits seine Eltern überwiegend in Schweden lebten und 1810 auch in Schweden geadelt worden war. Mit sechzehn begann Fritz von Dardel dann seine militärische Laufbahn und wurde 1850 Adjudant beim damaligen Kronprinzen und späteren König Karl XV., was ihm einen tiefen Einblick in das Leben am Hofe bot.

Auch wenn Fritz von Dardel nur eine relativ oberflächliche Ausbildung als Künstler hatte, wurde er 1864 unter Karl XV. der Vorsitzende in der Akademie für Freie Kunst in Stockholm und nur drei Jahre später auch Sprecher des Nationalmuseums. In dieser Zeit wurde er dann als führender Kunstkenner in ganz Europa bei zahlreichen Kunstausstellungen in die Jury berufen, was er insbesondere seinen früheren Karikaturen und Zeichnungen verdankte, auch wenn diese nicht veröffentlicht worden waren.

Während die militärischen Leistungen von Fritz von Dardel, und auch seine öffentliche Arbeit, kaum über durchschnittliche Leistungen einer Person mit guten Beziehungen hinausgingen, hinterließ er mit seinen Karikaturen und Aquarellen, die vor allem zwischen 1840 und 1860 entstanden, einen bedeutenden kulturhistorischen Beitrag, da diese Zeichnungen, teilweise in Tagebuchform, das bürgerliche und das höfische Leben der Epoche sehr eindrucksvoll vermitteln. Fritz von Dardel hatte seine Werke in französisch kommentiert, wobei alle sieben Bände von seinen Söhnen ins Schwedische übertragen und dann posthum herausgegeben wurden.

24. März 1975: Streik der Waldarbeiter in Schweden

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Freitag, 23. März 2012

Der Tag des Nordens und der Vertrag von Helsinki von 1962

Offiziell ist der 23. März jeden Jahres in Schweden der Tag des Nordens an dem die nordische Zusammenarbeit in den Vordergrund gerückt wird. Der Tag des Nordens geht auf den Vertrag von Helsinki vom 23. März 1962 zurück, der sich nun zum 50. Mal jährt. Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland und Island sollen an diesem Tag durch ein gemeinsames Flaggen an dieses Ereignis aufmerksam machen, das als Ausdruck für die Gemeinschaft der nordischen Länder gilt.

Am 23. März 1962 schuf der Vertrag von Helsinki die Grundlage für die heutige nordische Zusammenarbeit. In 70 Artikeln wurde bei diesem Abkommen die Art der Zusammenarbeit in kulturellen, rechtlichen, ökonomischen und sozialen Fragen geklärt. Der bedeutendste Punkt dieses Abkommens war, dass jeder Bürger eines der Mitgliedsländer ohne besondere Anträge in den anderen Ländern leben und arbeiten kann und die nordischen Länder wie eine große gemeinsame Familie zu betrachten sind.

Obwohl der Nordische Tag durch den Vertrag von Helsinki einen bedeutenden Einfluss auf Schweden hat und jede Gemeinde des Landes zum nordischen Flaggen aufgerufen ist, so gilt der Tag in Schweden nicht als Flaggentag und jede Gemeinde entscheidet frei darüber, ob sie dem Nordischen Tag eine Bedeutung geben will oder nicht. Auch die Bestimmung, dass man in allen angeschlossenen Ländern grundlegendes Wissen über die anderen nordischen Länder vermitteln soll, wird in Schweden in vielen Schulen kaum beachtet. In einigen kleineren Städten Schwedens wird der Nordens Tag jedoch nach wie vor mit einem großen Fest und Veranstaltungen zum Thema in der ursprünglichen Idee gewürdigt.

23. März 1792: Carl Georg Brunius, ein Priester als Architekt und Kunstkenner
23. März 1980: Abwicklung der Kernenergie in Schweden

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Donnerstag, 22. März 2012

Johannes Magnus zwischen Katholizismus und Protestantismus

Johannes Magnus, der letzte katholische Erzbischof in Uppsala, starb am 22. März 1544 in seinem Exil in Rom, wo er bei seinem Bruder Zuflucht gefunden hatte. Da Johannes Magnus die katholische Kirche zu einer Zeit in Schweden vertreten sollte als die Reformation unter Gustav Vasa in vollem Gange war, stand er in gewisser Weise auf verlorenem Posten, denn um im Land bleiben zu können, musste er offen zur neuen Religion sein, stand aber unter dem Druck des Papstes, der ihn zum Handeln gegen den Protestantismus zwingen wollte.

Johannes Magnus hatte Theologie an der schwedischen, katholischen Hochburg Skara und unter dem späteren Papst Hadrianus VI. im belgischen Leuven studiert, bevor er, wenn auch nur unter Vorbehalt als Erzbischof nach Uppsala berufen wurde. Tatsächlich hatte der Papst natürlich nur sehr wenige Kandidaten für diesen Posten, denn alle Geistlichen, die zu jener Zeit Schweden kannten, kannten auch die schwierige Position in die die katholische Kirche geraten war, so dass es auch logisch war, dass Johannes Magnus nicht offen gegen die neue Lehre auftreten konnte und sich gegen die Inquisition in Schweden gewehrt hatte.

Die Probleme für den Erzbischof tauchten dann auch wegen diesem Gratgang auf, denn der Papst fand Johannes Magnus als Abtrünnigen und nahm ihm daher jede Möglichkeit die katholische Lehre weiter zu verbreiten und bei Gustav Vasa geriet er in Ungnade, weil er versuchte durch Hintertüren den Katholizismus aufrecht zu halten, unter anderem auch durch die Vermittlung einer Hochzeit des Monarchen mit einer extrem katholischen Prinzessin aus Polen. Das Ergebnis war, dass Johannes Magnus dann Schweden ganz verlassen musste und sich anschließend den Geschichtsstudien widmete, bei dem er jedoch Mythologie und Geschichte auf breiter Ebene vermischte und zahlreiche neue schwedische Könige schuf.

22. März 1851: Göran Wahlenberg und die Ökologie der Pflanzen
22. März 1996: Jenny Lind erscheint auf einem schwedischen Geldschein

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Mittwoch, 21. März 2012

Die Konvention auf Åland

Die Konvention auf Åland am 21. März 1809 beendete die militärischen Streitigkeiten zwischen Russland und Schweden, was zum Ergebnis hatte, dass Russland sich verpflichtete Schweden nicht anzugreifen und Åland wieder zu verlassen. Allerdings musste sich Schweden, bevor die russischen Truppen sich am 25. März, wenn auch nur vorübergehend, tatsächlich aus Åland zurückzogen, dazu verpflichten Åland nicht mehr neu zu besetzen und zu akzeptieren, dass die Inseln zu Finnland gehörten, das wiederum in seiner Gesamtheit von Russland besetzt war.

Nur wenige Monate bevor es zu dieser Konvention auf Åland kam, hatte der russische Zar Alexander I. sein Heer beauftragt Schweden anzugreifen, wenn auch nur aus taktischen Gründen, denn er wollte Schweden zu einem Friedensvertrag zwingen aus dem eindeutig hervorgeht, dass Finnland in russische Hände fällt. Der Plan war nicht nur Åland anzugreifen, sondern der Kampf sollte gleichzeitig auf mehreren Fronten stattfinden. 17.000 Soldaten sollten gleichzeitig Åland und Umeå angreifen, die sie zu Fuß über die zugefrorene Ostsee erreichten und der nördliche Teil von Västerbotten sollte durch das Überschreiten des Flusses Kemi erreicht werden.

Durch die Konvention auf Åland wurden dann sämtliche Kriegshandlungen zwischen Russland und Schweden gestoppt, sie bedeutete aber auch, dass die Herrschaft Schwedens auf Åland endgültig zu Ende war, denn von 1809 bis zur finnischen Unabhängigkeit im Jahre 1917 blieb die Inselgruppe in russischem Besitz um dann direkt in das finnische Reich überzugehen. Russlands große Zeit, in der auch die Bomarsund Festung gebaut wurde, dauerte jedoch ebenfalls nur bis zum Frieden von Paris im Jahre 1856 durch den Åland entmilitarisiert wurde.

21. März 1917: Der schwedische Maler Arne Isacsson
21. März 1996: Göran Persson an der Spitze der Macht

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Messetermine in Göteborg

Dienstag, 20. März 2012

Landskrona, die Hauptstadt Skånes

Die kleine Stadt Landskrona in Skåne mit seinen knapp 30.000 Einwohnern erhielt seine Stadtprivilegien am 20. März 1413, also 74 Jahre vor Malmö. Die Ursache dafür war im Grunde seine Lage, denn Erich von Pommern, der dort bereits seit 1410 Grund besaß, wollte aus dem kleinen Fischerort Säby, dem Vorläufer Landkronas, die Hauptstadt des heutigen Skåne machen und eine Handelsstadt schaffen, die gegen die dominierende Hanse Stand halten konnte. Seiner Meinung nach sollten sich dort vor allem englische und holländische Kaufleute ansiedeln, die bereits über ein eigenes Handelsnetz verfügten.

Um Landskrona vom ersten Tag an eine gewisse Sicherheit zu bieten und ihr eine gewisse Vorherrschaft zu verleihen, gründete Erich von Pommern auch unmittelbar ein Karmelitenkloster und die Stadtkirche Sankt Johannis Babtistae, damit sich die Stadt, parallel zum Handel, zu einer katholischen Lehrstelle entwickeln konnte, die selbst die Bedeutung der bereits historischen Stadt Lund überbieten sollte. Auch wenn sich vieles dann nicht so entwickelte wie es sich der König gedacht hatte, so bekam Landskrona dennoch bereits im 15. Jahrhundert einen internationalen Stempel.

Natürlich darf man die Stadt Landskrone des 15. und 16. Jahrhunderts nicht mit den heutigen Augen einer Stadt betrachten, denn selbst als Skåne 1658 durch den Frieden von Roskilde schwedisch wurde, so lebten dort zu dieser Zeit noch nicht einmal 1000 Einwohner, was allerdings auch den König Karl XI. nicht davon abhielt Landskrona weiterhin als zukünftige Hauptstadt Skånes mit einer Universität und als Bischofssitz zu sehen. Aber auch diese Träume waren nur von kurzer Dauer und wurden bereits im Jahre 1680 beerdigt.

20. März 1413: Landskrona wird Stadt und zum Handelszentrum
Urlaub in Schweden: Landskrona, die schwedische Stadt der Schwäne

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Montag, 19. März 2012

Allan Hernelius macht die SvD zum politischen Organ

Am 19. März 1911 wurde Allan Hernelius in Tidaholm geboren, ein Mann, der sich bereits während seiner Studienjahre entschlossen hatte einen politischen Einfluss auszuüben und als ausgebildeter Jurist auch jede Grenze kannte, die ihm auferlegt war. Vom ersten Tag an stellte er sich auf die Seite der konservativen Arbeitgeber und entschied sich für eine rechte Politik innerhalb der Moderaterna, was ihm allerdings selbst in den eigenen Reihen mehrmals erhebliche Kritik einbrachte.

Bald nach Abschluss seines Studiums wurde Allan Hernelius die leitende Person des Verbands der Herausgeber von Tageszeitungen und gleichzeitig Chef des Arbeitgeberverbands der schwedischen Zeitungsherausgeber. Dies war das Sprungtuch für die verantwortlichen Stellen des Svenska Dagbladet (SvD), wo er anschliessend die Erfolgsleiter sehr schnell hoch kletterte und ab 1955 als Chefredakteur beschäftigt war und die Richtung der Zeitung vorgab.

Da Allan Hernelius bereits seit 1953 der Vorstand des Stockholmer Rechtsverbandes war, war es für ihn selbstverständlich, dass er seine politische Meinung auch auf die SvD übertrug und die Tageszeitung zu einem politischen Sprachrohr machte, das unter seiner Leitungen einen extremen Rechtsruck erfuhr. Ab 1962 verband er seine Aufgabe im Parlament mit jener als Chefredakteur, wobei er, trotz der doppelten Belastung, nahezu täglich einen eigenen Artikel in der SvD veröffentlichte. Auch wenn Allan Hernelius wenigen bekannt ist, so war er zwischen 1969 und seinem Tod im Jahre 1986 einer der einflussreichsten Hintergrundspolitker Schwedens.

19. März 1863: Alfred Hellerström, der Baumeister Helsingborgs
19. März 1914: Der Verein der freidenkenden Frauen Schwedens

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Sonntag, 18. März 2012

Der erste Meereseisbrecher Schwedens: S/S Sankt Erik

Am 18. März 1915 wurde der erste schwedische Eisbrecher an die Stadt Stockholm geliefert, der nicht nur Häfen frei halten konnte, sondern auch für dickeres Eis der Ostsee geeignet war. Die Finnboda Werft in Stockholm hatte das Fahrzeug mit dem ursprünglichen Namen Isbrytaren II gebaut, damit der Schiffsverkehr auch im Winter in den Schären Stockholms aufrecht gehalten werden konnte, wobei der Meereseisbrecher in besonders kalten Wintern allerdings auch vom Seefahrtsamt gemietet wurde um Fahrrinnen von Skåne bis zur nördlichen Ostsee freizuhalten.

Im Jahre 1958 bekam der Eisbrecher, der so gebaut war, dass er auf Eisplatten auffahren konnte und sie dadurch zerbrach, den Namen S/S Sankt Erik um die Verbindung zu Stockholm deutlicher zu machen, da Sankt Erik der Schutzheilige der Stadt ist. Unter diesem Namen war das Schiff dann bis 1977 in der Ostsee im Dienst. Allerdings wurde dieser erste Ostsee-Eisbrecher Schwedens anschließend nicht verschrottet, sondern verwandelte sich zu einem Museumsstück, das nun vom Vasamuseum gewartet wird und seit 1980 an der Gälarvarft vor dem Museum liegt und dort besichtigt werden kann.

Allerdings war die S/S Sankt Erik nicht der erste Eisbrecher, der in Schweden gebaut wurde, denn bereits 1883 wurde in der Göteborger Werft in Lindholmen ein Eisbrecher zu Wasser gelassen, der Isbrytaren getauft wurde. Allerdings war dieses Fahrzeug nicht in der Lage Eis von über 60 Zentimeter zu brechen und diente daher nur dazu dem Göteborger Hafen einen Zugang zum Kattegat zu schaffen. In den eisigen Wintern 1893 und 1895 benötigte Isbrytaren selbst im Hafen noch Hilfe aus dem dänischen Skagen. Heute sind in Schweden zwischen Neujahr und Ende Mai zehn Eisbrecher in Einsatzbereitschaft.

18. März 1655: Maria Eleonara von Brandenburg, die schönste Königin Schwedens
18. März 1907: Eisenbahnraub in Schweden

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Samstag, 17. März 2012

Axel Wrede Sparre und die schwedischen Freimaurer

Nachdem Axel Wrede Sparre gegen 1731 in Paris bei den Freimaurern aufgenommen worden war und dort auch die drei ersten Grade des Ordens verliehen bekommen hatte, gründete er am 17. März 1735 eine Freimaurerloge in Schweden, die die ersten Jahre nach ihm benannt war und seine Zusammenkünfte im Stenbockska Palast in Stockholm hatte. Bei der ersten Sitzung wurde allerdings nur Carl Gustav Tessin, der Schwager Sparres in die Loge aufgenommen und erhielt dabei auch die ersten beiden Grade.

Der Svenska Frimurare Orden (SFMO) ist der älteste Orden Schwedens, der noch heute aktiv ist und gegenwärtig über mehr als 15.000 Mitglieder verfügt. Auch wenn der schwedische Orden die gleichen Ziele hat wie alle Orden, so wird sie nach einem eigenen schwedischen System gesteuert. Seit sich 1753 der schwedische König Adolf Fredrik als höchster Führer aller schwedischer Freimaurerlogen erklärte, nimmt der jeweilige König des Landes immer eine besondere Rolle innerhalb der SFMO ein. Auch der gegenwärtige König Carl XVI. Gustav ist der höchste Beschützer aller schwedischer Logen. Als Frau wird Victoria diese Rolle nicht als Mitglied einnehmen können.

Mitglied der schwedischen Freimaurern kann auch heute noch nur ein Mann werden, der den christlichen Glauben pflegt und nicht vorbestraft ist. Während man bei den Mitgliedern stark auf die ersten beiden Punkte wacht, werden bei Vorstrafen mittlerweile immer häufiger Ausnahmen zugelassen, was den Freimaurern immer wieder eine starke Kritik einbringt. Über die internen Riten der Freimaurer herrscht absolutes Schweigen, wobei während der Treffen jedoch nicht über Politik und Wirtschaft geredet werden darf. Der Orden der Freimaurer ist heute in rund 100 Orten Schwedens aktiv. Das Mitgliederregister ist, im Gegensatz zu den Riten, öffentlich.

17. März 1908: Weibliche Polizei in Schweden
17. März 2005: Czesław Słania, ein schwedischer Künstler der Miniatur 

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Freitag, 16. März 2012

Ebba Brahe, die Geliebte des Königs Gustav II. Adolf

Ebba Brahe wurde am 16. März 1596 in Lerjeholm geboren und war während ihrer Jugend Hoffräulein im Stockholmer Schloss, wo sie im Alter von 15 Jahren den schwedischen Kronprinzen und späteren König Gustav II. Adolf traf. Die beiden verliebten sich nahezu unmittelbar und wollten heiraten. Königin Kristina war jedoch gegen die Verbindung, da Ebba Brahe einem sozial zu niederem Stand angehörte, was zwar die Liebschaft nicht verhinderte, jedoch die Ehe.

Am 24. Juni 1618, also sieben Jahre nachdem sie den Kronprinzen getroffen hatte, verheiratete sich Ebba Brahe dann mit Jacob De la Gardia. Auch wenn die Ehe als vorbildlich galt, so tauchten bereits nach der Geburt des ältesten Sohnes Magnus Gabriel im Jahre 1622 Gerüchte auf, dass Magnus der uneheliche Sohn von Ebba Brahe und Gustav II. Adolf sei. Dieses Gerücht durchzieht dann die Geschichte wie einen Faden, zumal Magnus Gabriel das einzige Kind des Paares De la Gardia war, das einen bedeutenden gesellschaftlichen Aufstieg verzeichnen konnte.

Diese Geschichte führte auch dazu, dass Ebba Brahes Lusthaus, das man heute im Ekomuseum Bergslagen findet, ein nahezu magischer Anziehungspunkt ist und mit zahlreichen Legenden umrankt ist. Den Besuchern des Lusthauses wird erzählt, dass das kleine Gebäude von Ebba in Erinnerung an Gustav II. Adolf gebaut wurde, wo sie in Ruhe von ihrer großen Liebe träumen konnte und die alten Liebesbriefe las. Auch wenn keine der Legenden, die um das Lusthaus Ebbas kreisen je bestätigt wurde, so handelt es sich bei dem kleinen Gebäude jedoch mit Sicherheit um das älteste noch erhaltene Lusthaus Schwedens, vermutlich gerade wegen eines Gerüchtes.

16. März 1792: Mord auf dem Maskenball
16. März 1971: Der schwedische Stand-up Künstler Jakob Öqvist 

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Göteborg, ein Reiseführer

Donnerstag, 15. März 2012

Zarah Leander, eine Karriere in Deutschland

Am 15. März 1907 wurde Stina Hedberg in Karlstad geboren, eine schwedische Künstlerin, die, nach einem Gesangsstudium in lettischen Riga, unter dem Namen Zarah Leander bekannt wurde. Ihre Karriere begann im Jahre 1929, als sie in einer Revue von Ernst Rolf für die erkrankte Primadonna Margit Rosengren einspringen durfte und Greta GarbosVill ni se en stjärna“ interpretieren durfte, ein Lied, das ihr unmittelbar zum Durchbruch in Schweden verhalf.

Aber auch wenn Zarah Leander in Schweden einen gewissen Erfolg hatte, so begann ihr wirklicher Aufstieg erst ab 1936 als sie erst in Wien auf der Bühne stand, dann ihren ersten Film in Deutschland drehte und sich fest in Deutschland niederließ. In der Strömung des Nazideutschland wurde Zarah Leander zum Stern des deutschen Films, einem Idol, das die Deutschen vom Krieg ablenkte und nahezu jeden Deutschen in die Kinos zog. Lieder wie „Nur nicht aus Liebe weinen“ wurden Tag für Tag in den Radiostationen gespielt und ihre zehn Filme bei der UFA hatten einen Erfolg, der alle andere Filme, die während des Zweiten Weltkriegs gedreht wurden, in den Schatten stellte.

Auch wenn man nie erfahren konnte wie Zarah Leander zum Regime Hitlers stand und sie nur erklärte, dass sie dankbar dafür war, dass sie in Deutschland die anspruchsvollen Rollen bekam, die man ihr in Schweden verweigerte, so wurde sie bei ihrer Rückkehr nach Schweden im Jahre 1943 wie eine heiße Kartoffel behandelt und es dauerte nahezu zehn Jahre, bevor sie auch in Schweden wieder wirklich Fuß fassen konnte, trotz einem kurzen Erfolg, den sie bei einem Auftritt im Jahre 1949 in Malmö hatte. Viele Schweden haben der Künstlerin, die 1981 in Stockholm starb, ihren Aufenthalt in Deutschland zur Kriegszeit nie verziehen.

Dokumentation "Hitlers Frauen - Zarah Leander": Teil I, Teil II, Teil III


15. März 1931: Unterwegs auf dem Göta Kanal 
15. März 1999: Der erste Nachrichtenkanal Schwedens

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Mittwoch, 14. März 2012

Josefina von Leuchtenberg wird Königin in Schweden

Am 14. März 1807 wurde Josefina von Leuchtenberg als Tochter des französischen Generals Eugène de Beauharnais, der von Napoleon I. zum Vizekönig in Italien ernannt worden war, in Mailand geboren. Ihre Kindheit verbrachte Josefina im Schloss in Monza, wobei sie bereits im Alter von sechs Jahren zur Prinzessin von Bologna und Herzogin von Galliera ernannt worden war. Als Eugène de Beauharnais sich jedoch 1814, nach dem Sturz von Napoleon, zum König Italiens ausrufen wollte, musste die Familie Italien verlassen und zog nach München um.

Im Jahr 1817 kaufte Eugène de Beauharnais dann die Stadt und das Fürstentum Eichstätt und wurde zum Herzog von Leuchtenberg. Auf Grund dieses Umzugs musste Josefina von Leuchtenberg dann neben ihrer Muttersprache Französisch auch Deutsch, Italienisch und Englisch lernen. Als der zukünftige schwedische König Oscar I. Dann, im Auftrag seines Vaters, auf Brautschau nach Eichstätt kam, verliebte er sich in die damals 15-jährige Josefina von Leuchtenberg und verlobte sich bereits drei Tage später mit ihr.

Fast wäre jedoch die Hochzeit ein Jahr später am strengen katholischen Glauben Josefinas gescheitert, aber da auch die vorhergehende Königin, Desideria, ihrem katholischen Glauben im protestantischen Schweden treu bleiben durfte, wurde auch bei Josefina letztendlich eine Ausnahme gemacht. Da Josefina von Leuchtenberg jedoch eine Hochzeit nach katholischen Regeln haben wollte und es jedem Schweden verboten war an katholischen Gottesdiensten teilzunehmen, wurde die Ehe am 22. Mai 1823 in Abwesenheit des Kronprinzen in München geschlossen. Der Thronfolger ließ sich bei der Hochzeit von Josefinas Onkel Karl von Bayern vertreten.

14. März 1707: Der schwedische Sprachforscher Johan Ihre 
14. März 1918: Die erste Anwältin Schwedens

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Dienstag, 13. März 2012

17 schwedische Tageszeitungen werden beschlagnahmt

Am 13. März 1942 ließ die schwedische Regierung gleichzeitig 17 Tageszeitungen beschlagnahmen, weil diese über die deutsche Tortur in norwegischen Gefängnissen berichten wollten. Der Justizminister wollte damit verhindern, dass in Schweden negativ über Deutschland geschrieben wird, da Königshaus und Regierung davon ausgingen, dass Hitler den Krieg gewinnen wird und ein deutschfreundliches Schweden nach dem Krieg wirtschaftlich von seiner loyalen Einstellung während des Krieges profitieren könne.

Die liberalen und linken Pressemedien Schwedens wollten an diesem Tag Zeugenaussagen veröffentlichen, die bestätigten, dass die deutsche Wehrmacht mit Terror und Tortur die norwegische Widerstandsbewegung ausradieren wollte. Da selbst der Regierung bewusst war, dass diese Aussagen auf Tatsachen beruhten, so griff sie bei ihrer Entscheidung die Zeitungen zu beschlagnahmen auf einem Gesetz zurück, das zu Beginn des 19. Jahrhunderts geschaffen war und es untersagte „fremde Mächte unter Umständen in ihrer Meinung zu verletzen“, ein Gesetz, das damals über jenem der Pressefreiheit stand.

Während einige der Zeitungen nicht mit einem politischen Eingriff gerechnet hatten und dadurch ihre gesamte Auflage vernichtet wurde, hatte Torgny Segerstedt, der Chefredakteur der Göteborger Zeitung GHT (Göteborgs Handels- och Sjöfartstidning), einen intelligenten Schachzug geplant. Als er daher wählen konnte, ob er den Artikel einfach streicht oder die Zeitungen vernichtet, so ließ er die Presse stoppen, ließ den Teil auf dem der Artikel stehen sollte weiß, aber versah diese Stelle mit der Überschrift „In norwegischen Gefängnissen und Konzentrationslagern“. Die Regierung konnte gegen diese Überschrift nichts einwenden, aber alle Leser wussten, was diese Überschrift tatsächlich bedeutete.

13. März 1809: Revolution in Schweden
13. März 1974: Die schwedische Popsängerin Linda Bengtzing

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Montag, 12. März 2012

Victoria, der verschobene schwedische Namenstag

Victoria, auch Viktoria geschrieben, hat in Schweden seit dem 12. März 1882 jeweils am heutigen Tag Namenstag. Da die schwedische Kronprinzessin ebenfalls Victoria als Rufnamen hat, hat dieser Tag in Schweden eine besondere Bedeutung, da an ihm an allen öffentlichen Stellen die schwedische Flagge zu Ehren der Kronprinzessin hochgezogen wird. Dieses Jahr wird Kronprinzessin Victorias Namenstag allerdings erstmals nicht öffentlich gefeiert und sie wird daher auch keine öffentlichen Glückwünsche und Ehrenbeweise entgegennehmen.

Bis 1830 wurde der Namenstag Victoria allerdings nach katholischem Brauch noch am 25. Dezember gefeiert, zu Ehren der Märtyrin, die während der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian gegen das Jahr 305 in Rom starb. Die heilige Victoria wurde in der Arena in Rom einem Stier vorgeworfen, der sie, so zumindest die Legende, zerrissen und zertrampelt hat. Als Christin denunziert soll sie ihr Ehemann haben, der sich dadurch seine Karriere sicherte. Zwischen 1831 und 1882 wurde dann in Schweden mit dem katholischen Brauch gebrochen und der Namenstag Victorias auf den 23. Dezember vorverlegt.

1882 konnte man Victorias Namenstag dann mit einem konkreten schwedischen Ereignis in Verbindung bringen. Da sich die deutsche Prinzessin Victoria von Baden am 12. März 1881 mit dem künftigen schwedischen König Gustav V. verlobt hatte, wollte man in besonderer Weise an diesen ereignisreichen Tag erinnern und entschied sich daher Victorias Namenstag in Zukunft immer am 12. März zu feiern und sich damit von jedem Heiligenkult endgültig entfernen.

12. März: Kronprinzessin Victoria hat Namenstag
12. März 1871: Oscar Hedström und die Erfolgsmotorräder der USA 

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Sonntag, 11. März 2012

SKF, Kugellager aus Schweden

Nachdem der schwedische Ingenieur Sven Wingquist das Pendelkugellager entwickelt hatte, gründete er noch im gleichen Jahr, nämlich am 16. Februar 1907, das Unternehmen SKF (Svenska Kullagerfabrik) in Göteborg. Nur einen Monat später, ging dann von ASEA in Västerås die erste Bestellung ein. Auch wenn bereits im Februar die Weichen für SKF gestellt worden waren, so sollte das neue Unternehmen erst am 11. März 1907 offiziell in den Registern eingetragen werden. Bereits im ersten Jahr konnte die Firma dann 15 Angestellte zählen, die noch im gleichen Jahr 2200 Kugellager herstellten. Die Nachfrage nach Pendelkugellagern war jedoch so stark, dass SKF bereits 1908 Büros und Vertriebsstellen in sieben europäischen Ländern und in Australien öffnete und die Anzahl der Angestellten auf 100 erhöht wurde. In diesem Jahr wurden dann 45.000 Kugellager verkauft.

In den Folgejahren entwickelt SKF Kugellager für jeden Zweck und dehnt sich mit ungeahnter Geschwindigkeit aus. Bereits 1924 produziert SKF in zwölf Fabriken und mit 12.000 Angestellten über sechs Millionen Kugellager im Jahr. 1926 beginnt das Unternehmen dann, in Form eines Tochterunternehmens mit der Produktion von ersten Automobilen und gründete damit den größten Autohersteller Schwedens, die Firma Volvo.

Am 100. Jahrestag von SKF im Jahre 2007 ist das Unternehmen weltweit führend in der Herstellung von Kugellagern, bietet aber auch zahlreiche Randprodukte an. Das 21. Jahrhunderte begann indes vor allem mit einer verstärkten Ausdehnung im asiatischen Raum und der Entwicklung von Kugellagern, die rund 30 Prozent weniger Energie verbrauchen als frühere Kugellager, wobei insbesondere jene Lager zum Erfolg werden, die keinerlei Schmiersystem mehr benötigen.

11. März 1918: Die spanische Grippe in Schweden
11. März 1958: Die arrangierte Ehe von Prinzessin Ingeborg 

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Samstag, 10. März 2012

Olof Lagercrantz, der umstrittenste Literaturkritiker Schwedens

Am 10. März 1911 wurde Olof Lagercrantz in der schwedischen Hauptstadt Stockholm geboren, ein Schriftsteller, der weniger wegen seiner eigenen lyrischen Werke bekannt wurde, sondern vielmehr als langjähriger Chefredakteur der Tageszeitung Dagens Nyheter und noch mehr als der gefürchtetste Literaturkritiker des Landes, der das literarische Wirken Schwedens der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts maßgeblich beeinflusste.

Olof Lagercrantz war, trotz seiner bürgerlichen Herkunft, ein Vertreter der radikalen linken Bewegung Schwedens ohne jede Kompromisse. Der Autor verdammte jede Fernsehreklame und verglich sie mit einem Konzentrationslager, er verurteilte jede Art von Religion und sah die Bibel als Werk des Teufels und er forderte die sexuelle Freiheit, was ihm den Ruf einbrachte, dass er Schweden zu einem pornografischen Land machen wolle. Es war daher kaum verwunderlich, dass sich Olof Lagercrantz mehr Feinde als Freunde schaffte.

Als Literaturkritiker von Dagens Nyheter entwickelte sich Olof Lagercrantz zu einer Person, die nahezu autoritär über die Entwicklung der Literatur Schwedens entschied. Er konnte jungen, unbekannten Autoren zu einem Bestseller verhelfen oder sie in die tiefste Verzweiflung stürzen, da seine Kritiken von seinen eigenen Werten ausgingen und weit jenseits jeder Objektivität zu suchen waren. Lars Gyllensten der Svenska Akademien machte Olof Lagercrantz deswegen auch für den Selbstmord von Harry Martinson verantwortlich, da er die Leistungen des Autors über alle Massen banalisierte.

10. März 1920: Hjalmar Branting verändert Schweden
10. März 1976: Astrid Lindgren und der Widerstand gegen sie Steuern 

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Freitag, 9. März 2012

Barbro Margareta Svensson, alias Lill-Babs

Am 9. März 1938 wurde Barbro Margareta Svensson im kleinen Dorf Tå in Hälsingland geboren, eine der wenigen Sängerinnen Schwedens, die vom König die Goldmedaille der achten Größe, eine frühere Hofmedaille, erhalten hat. Allerdings wurde Barbro Svensson nicht unter ihrem wahren Namen bekannt, sondern unter Lill-Babs, wie die gegenwärtig 74-jährige immer noch genannt wird.

Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte Lill-Babs bereits im Jahre 1953, im Alter von 15 Jahren, was der Beginn zu einer Blitzkarriere war, denn bereits ein Jahr später stand sie im Bal Palais in Stockholm auf der Bühne und brachte ihre erste Schallplatte auf den Markt. Ihren Künstlernamen erhielt Barbro Svensson von ihrem Manager Simon Brehm, der damit eine Verbindung zur damals weitaus bekannteren Künstlerin Alice Babs schaffen wollte. Ab 1958 begann Lill-Babs auch eine Karriere auf schwedischen Theaterbühnen und bald darauf trat sie in mehreren Filmen auf.

Auch wenn sich einige der Lieder von Lill-Babs, zum Beispiel „Är du kär i mig ännu, Klas-Göran?, geradezu zur Landplage entwickelten, sprach man in der Presse mehr von den unzähligen Affären der Sängerin als von ihrer künstlerischen Leistung. Liebesaffären, Scheidungen und Konkurse lösten sich auf den Titelseiten ab, wobei die Sängerin allerdings auch heute noch hinter jeder Epoche ihres Lebens steht, wie ihre Autobiographie „Hon är jag“ von 1996 zeigt. Lill-Babs war bis knapp vor ihrem Tod am 3. April 2018 regelmäßig auf schwedischen Bühnen und dem Fernsehen zu erleben und starb im Alter von 80 Jahren an Herzschwäche.

9. März 1945: Schweden befreit Gefangene in Deutschland

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Donnerstag, 8. März 2012

Mattias Flink, ein schwedischer Massenmörder

Am 8. März 1970 wurde Mattias Flink geboren, ein Mann, der am 11. Juni 1994 unter Alkoholeinfluss sieben Menschen tötete und weitere drei verletzte. Auch wenn Mattias Flink im Februar 1995 dann zu lebenslänglichem Gefängnis verurteilt wurde, entschied der Oberste Gerichtshof Schwedens am 20. Dezember 2011, dass die Strafe auf 30 Jahre verkürzt wird und er daher bereits 2014 frei gelassen wird, sobald er zwei Drittel der Strafe abgebüßt hat. Seit 2007 wurde Mattias Flink bereits mehrmals eine Ausgangsgenehmigung erteilt, wobei ihm vom Skatteverket auch eine geschützte Identität gegeben wurde.

Mattias Flink war bereits in frühen Jahren Sportschütze und Jäger, wobei er nach seiner Wehrpflicht die militärische Karriere wählte. Flink galt als sehr guter Schütze, was sich dann auch während der Morde in Falun, wo er stationiert war, zeigte. Bereits im Frühjahr 1994 zeigte sich Mattias Flink extrem aggressiv, neigte zur Eifersucht und hatte paranoide Anfälle, weshalb er psychische Hilfe erhielt. Seine Freunde befürchteten zwar nicht, dass Flink zum Mörder würde, hatten jedoch extreme Bedenken wegen seinen gewaltsamen Anwandlungen, die sich vor allem unter Alkoholeinfluss zeigten.

Als Mattias Flink am 10. Juni 1994 erst an einem Restaurant abgewiesen wurde und dann auch an einer Diskothek vor deren Tür gegen seine Freundin Eva gewalttätig geworden war, nahm das Drama seinen Lauf. Stark berauscht ging Flink erst nach Hause, zog seine Uniform an und beschaffte sich dann im Regiment einen Automatikkarabiner mit fünf Magazinen und eine Pistole. Da er mit den Waffen nicht durch den Eingang gehen konnte, kletterte er damit über den Kasernenzaun. Als er im Stadtpark von Falun auf eine Gruppe weiblicher Soldaten traf, die zurück zur Kaserne wollten, eröffnete er das Feuer. Innerhalb weniger Sekunden gab er dann 47 Schuss ab, die alle trafen und insgesamt sieben Menschen töteten.

8. März 1889: John Ericsson, der bekannteste Schwede Amerikas 
8. März 1912: Der Internationale Frauentag in Schweden

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Mittwoch, 7. März 2012

Lady Louise Mountbatten wird Königin von Schweden

Auch die Vorgängerin der gegenwärtigen schwedischen Königin Sylvia war in Deutschland geboren, auch wenn die Familie wegen ihrer Deutschland-Feindlichkeit während des ersten Weltkrieges das Land nicht mehr betreten durfte und aus Louise von Battenberg Lady Louise Mountbatten, die am 13. Juli 1889 geboren worden war, wurde von 1923 bis 1950, nach der Verlobung mit dem zukünftigen Gustav IV. Adolf, aus Louise Mountbatten die Kronprinzessin Schwedens, Von 1950 bis zu ihrem Tod am 7. März 1965 stand sie dann als Königin an der Seite ihres Mannes.

Da Lady Louise Mountbatten ihre Kindheit in England verbracht hatte und der Vater in jener Zeit Admiral der englischen Flotte war, wurde die Familienname Battenberg am 17. Juli 1917 dem Englischen angepasst und der Vater zum Markis of Milford Haven, Earl of Medina und Viscount Alderney erhoben, was später auch die Voraussetzung dafür war, dass sich Louise Mountbatten mit dem zukünftigen König Schwedens verloben durfte, da die Successionsfolge in Schweden eine Ehe mit einer bürgerlichen Frau zu dieser Zeit noch ausschloss.

Nur wenige Jahre nachdem Lady Louise Mountbatten zur Königin Schwedens geworden war, hatte sie mehrere leichtere Herzinfarkte und begann häufig an Herzflimmern zu leiden. Nach den Nobelfeiern im Jahre 1964, an denen sie bis zum Ende teilnahm, war sie jedoch so krank, dass sie sich nicht mehr in der Öffentlichkeit zeigen konnte. Nur einige Monate später, am 4. März 1965, musste sie dann am frühen Morgen ins Krankenhaus eingeliefert werden, wo sie sechs Stunden lang operiert wurde. Auch wenn die Operation erfolgreich war, so starb Königin Louise nur drei Tage später an Komplikationen.

7. März 1785: Sklaverei in schwedischer Kolonie
7. März 1932: Ein dreifacher Mord und zwei Selbstmorde 

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Dienstag, 6. März 2012

Victoria Maria Benedictsson, ein Selbstmord ohne Antwort

Am 6. März 1850 wurde Victoria Maria Benedictsson in einer Bauernfamilie in Domme geboren, die sie so schnell wie möglich verlassen wollte, da sie sich zur Kunst hingezogen fühlte und nicht zu Kartoffeln und Kühen. Sie nahm daher nach der Hauptschule eine Stelle als Gouvernante an, damit sie sich das Geld für ein Kunststudium in Stockholm verdienen konnte. Als der Vater jedoch ein klares Nein zum Studium sagte, floh sie aus dem Elternhaus, indem sie einen um 28 Jahre älteren Witwer heiratete und begann 1882 ihre Karriere als Buchautorin.

Victoria Maria Benedictsson, die ihre Werke unter dem Pseudonym Ernst Ahlgren veröffentlichte, wurde sehr bald mit August Strindberg auf ein Niveau gesetzt. Ihre wenigen Bücher handelten alle von Eheproblemen und den zur Zeit aktuellen Fragen zur Befreiung der Frau. Sie behandelte die Themen in einer Weise, dass sie selbst heute noch aktuell sind und im Jahre 2001 zum Fernsehfilm „Fru Marianne“ führten. Ihre Stoffe nahm die Autorin zum Teil aus ihrem persönlichen Leben mit einem Mann dem die Frau gehorchen musste und dem sie wie eine Magd dienen sollte.

Es war daher im Grunde nicht erstaunlich, dass Victoria Benedictsson sich 1886 in Georg Brandes, den damals bedeutendsten Kritiker Dänemarks verliebte und mit ihm in Kopenhagen eine Affäre begann. Brandes war indes ein Frauenheld und niemand weiß, wie viele Frauen er in den zwei Jahren, die das Verhältnis dauerte, neben Victoria Benedictsson hatte. Die Autorin verkraftete diese neue „Niederlage“ als Frau nicht und nahm sich deshalb in der Nacht vom 22. auf den 23. Juli 1888 in einem Hotelzimmer in Kopenhagen das Leben. Die erste Frau, die den Freitod der Autorin in einer Biografie erklären wollte, war die Frauenrechtlerin Ellen Key.

6. März 1943: Eva Bysing aus Bysingsberg im Västmanland
6. März 1962: Piratensender vor der schwedischen Küste 

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Montag, 5. März 2012

Die erste Dampflok zwischen Örebro und Ervalla

Schweden gehörte mit zu den Ländern in denen die von Lokomotiven gezogene Eisenbahn erst sehr spät eingeführt wurde. Zum einen fand man sie überflüssig, da der Flussverkehr mit Dampfern bereits sehr gut ausgebaut war und als schnell galt, zum anderen war das Land so gering besiedelt, dass der Bau einer Eisenbahnlinie so teuer war, dass eine staatliche Finanzierung unmöglich schien. Dies war dann auch der Anlass dazu, dass nach jahrelangem Zögern nur zwei staatliche Linien (Göteborg - Stockholm und Malmö - Falköping) geplant wurden und die Verbindungsstrecken von privaten Unternehmen und Gemeinden finanziert werden sollten.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass die erste Lokomotive Schwedens auf einer privaten Linie verkehrte, nämlich der Teilstrecke Örebro - Ervalla, die allerdings weniger für den Personenverkehr gedacht war, sondern für den Transport von Erz. Berechnungen hatten ergeben, dass man mit dem Bau einer Eisenbahnlinie Zeit und Geld sparen konnte, aber auch die Arbeit erleichtert wurde. Am 5. März 1856 nahm daher die erste Lokomotive Schwedens auf einer privaten Strecke ihren Dienst auf und ersetze damit bei jeder Fahrt mehrere Pferdewagen, die vorher das Erz zu den Anlegestellen der Dampfer transportieren mussten.

Die erste Lokomotive, die den Namen Oscar erhalten hatte, verließ am 5. März 1856 den Bahnhof von Örebro und zog an diesem Tag vier Personenwaggons und drei Frachtwaggons. Während der folgenden Fahrten wurde dann allerdings nur noch jeweils ein Personenwaggon an den Güterzug gehängt, zumal der Zug vorwiegend für den Transport von Erz gedacht war und nur wenige Personen die Strecke benutzten. 1862 wurde dann die Strecke Göteborg Stockholm in Betrieb genommen und 1874 auch jene von Malmö nach Falköping.

5. März 1922: Der Vasalauf in Schweden
5. März 1963: Ludde Gentzel, der Optimist des schwedischen Radios 

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